Die Kenntnis der eigenen Logistikkosten ist heute unabdingbar. Doch aussagekräftiger ist, wie sich die Logistikkosten im Vergleich mit dem Markt schlagen. Erst dann lassen sich die richtigen Schlüsse ziehen: wo und in welcher Tiefe muss optimiert werden.
3 wichtige Punkte müssen im Rahmen eines Benchmarking beachtet werden:
Abgrenzung: Es ist generell nach Lagersystemen und individuellen Prozessabwicklungen abzugrenzen.
Vergleichbarkeit: Es ist zu bedenken, was verglichen werden soll (bestehende Systeme vs. zukunftsweisende Systeme).
Aussagefähigkeit: Es sind mindestens 2 bis 3 Benchmarks im Minimum zu erheben, wenn man die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Logistik einordnen will.
Um sich einem Kostenvergleich nähern zu können, sollten folgende Schritte durchlaufen werden.
- Definition und Abgrenzung von Logistikprozessen und -systemen.
- Rechnerische Ermittlung der eigenen Logistikkosten (Basis).
- Erhebung Benchmark (Markt, z.B. Logistikdienstleister).
- Zielvereinbarung Benchmark eigene Logistikkosten.
- Identifikation Kostentreiber.
- Handlungsempfehlung, mit welchen Maßnahmen, die Kostenziele erreicht werden können.
Kritik
Das Bild vom Äpfel-Birnen-Vergleich passt nirgends so gut, wie beim Begriff „Benchmarking von Logistikkosten“. Was meine ich damit? Regelmäßig werden ich von Unternehmen gefragt, wie hoch eine gute Kommissionierleistung ist, sind es 100 Picks pro Stunde und Mitarbeiter oder 120?
Die Anzahl Picks, die ein Mitarbeiter in einer Stunde schafft ist u.a. von folgenden Punkten abhängig: Griffeinheiten je Auftragsposition, Größe und Gewicht der Artikel, Art der Bereitstellung (Lagertechnik), Informationsunterstützung, Pickdichte, Kommissionierstrategie, usw.
Wenn Sie nur diese aufgeführten Punkte berücksichtigen, wird Ihnen die Dimension bewusst, einen Logistikkosten-Vergleich richtig einordnen zu können.